Es gab einmal eine Zeit, da ging ich leidenschaftlich gern auf die Wiesn, genoss die bierträchtige Glückseligkeit, das Geschunkel, die vielen alten und neuen Freunde zu treffen und mit ihnen zu feiern. Ich mochte das Kettenkarussell, die vielen bunten Lichter der Wiesn in der Dämmerung, gebrannte Mandeln und natürlich das Bier.
Diese Zeiten sind inzwischen vorbei. Heute ist es mir zu laut, zu voll, zu betrunken. Ja, ich bin inzwischen so spießig. Dass sich unser Bürgermeister Herr Reiter gegen eine allgemeine Bio-Pflicht der Wiesn-Hendl ausgesprochen hat, finde ich zudem mehr als ärgerlich. Denn so ein Wiesn Hendl ist wirklich etwas Feines, aber wenn ich dabei weiß, dass die Tausenden von Hendln, die in diesen zwei Wochen verspeist werden aus erbarmungsloser Massenzucht stammen, dann vergeht mir leider der Appetit. Ausnahmen gibt es, zum Beispiel die Hühner- und Entenbraterei Ammer.
Was ich aber nach wie vor gerne mag, ist die Tracht. Ich freu mich immer Menschen in Tracht einfach so auf der Straße zu sehen, auch wenn mein Hamburger Ehemann mich immer noch fragt, warum die Leute sich verkleiden. Ich versuche ihn der bayerischen Lebenskultur jedes Jahr ein bisschen näher zu bringen und so integriere ich erstmal kleine folkloristische Accessoires, wie dieses Armband. Man kann auf die gleiche Weise übrigens auch ganz leicht schöne Stirnbänder für kleine und große Mädchen machen…
Was man braucht:
ca 15 cm Schrägband (die Länge richtet sich natürlich nach eurem Handgelenk, immer wieder mal ausprobieren beim Nähen…)
ca 5 cm Gummilitze, beides 2 cm breit
2 Stücke Stoff, 7×7 cm
etwas Kissenfüllung (oder einfach normale Watte)
Malt ein Herz auf Papier und schneidet es aus (ich habe meins etwa 5 cm groß gemacht). Legt die beiden Stoffstücke aufeinander, das Papierherz oben drauf und steckt das alles mit einer Nadel zusammen. Jetzt malt ihr das Herz auf den Stoff mit ungefähr 0,5 cm Nahtzugabe drum herum. Das Stoffherz ausschneiden (etwas innerhalb der gemalten Linie, damit davon nichts auf dem
Herz zu sehen ist), das Papierherz entfernen und die beiden Stoffe gleich wieder zusammen stecken.
Einmal rund herum nähen und an der Seite eine ungefähr 2 cm große Öffnung lassen. In diese Öffnung jetzt die Kissenfüllung oder Watte stopfen. Ich mag es lieber nicht zu prall gefüllt, weil es sonst aussieht wie ein Nadelkissen, aber das ist Geschmacksache. Dann die Öffnung zunähen.
Das Herz mittig auf das Schrägband legen und mit einem kleinen Kreuz festnähen.
Die Gummilitze in das Schrägband hineinlegen und festnähen. Bevor man die andere Seite genauso zunäht, nochmal die Größe überprüfen und gegebenenfalls etwas kürzen.