Als ich klein war, fand ich die Nikolaus Nacht mindestens so aufregend wie die Nacht vor Weihnachten.
Zwar gab es zu Nikolaus nicht wirklich Geschenke, vielleicht lag mal eine Bibi Blocksberg Kassette zwischen den Mandarinen und Süßigkeiten, aber der Nikolaus war immer so viel greifbarer als dieser mysteriöse Weihnachtsmann oder das noch mysteriösere Christkind.
Wer genau soll der Weihnachtsmann sein? Der Bruder vom Nikolaus? Der Nikolaus selbst? Oder ein völlig anderer im selben Kostüm? Und wieso bringt das Christkind Geschenke, wenn es gerade erst geboren ist und es noch dazu eigentlich selbst Geburtstag hat? Alles bedeutende Kinderfragen, die mir niemand plausibel erklären konnten und ich deshalb auch nicht erklären kann.
Mit dem Nikolaus ist das eine ganz andere Sache. Den hat man schon mal gesehen oder musste ihm ein Gedicht zitieren, im Kindergarten oder in der Kirche oder sonst wo. Nicht, dass das immer nur schön war, er hat schon eine ziemlich ehrfürchtige Aura um sich, dieser Nikolaus.
Und einmal habe ich ihn nachts sogar gesehen, wie er zu uns ins Haus kam und meinen Nikolaus-Teller gefüllt hat. Ich weiß bis heute nicht, wer oder was das war, aber es war erstaunlich überzeugend.
Und jetzt, wo ich plötzlich die andere Perspektive habe, frage ich mich, welche Nikolaus Tradition wollen wir eigentlich in unserer Familie haben. Mit Sicherheit nicht das zitternde Gedicht-Aufsagen vor einem Nikolaus, der schön sichtbar seine Rute aufgestellt hat.
Wobei ich gestehen muss, als Jonah heute aus dem Kindergarten kam und mir erzählt hat, dass der Nikolaus nur den braven Kindern etwas bringt, fand ich den Gedanken schon sehr verlockend, meine beiden trotzigen Lausbuben dadurch (zumindest für die nächsten 2 Wochen) etwas zähmen zu können…
Was wir uns auf jeden Fall zu Nutze machen werden, ist der feste familiäre Schuhputz Termin am 5. Dezember.
Es wird ein kleines Geschenk pro Kind geben und neben dem obligatorischen Schokoladen-Nikolaus auch einfach ein paar Mandarinen, Nüsse oder Plätzchen. Bei meinen (noch ziemlich kleinen) Kindern zählen auch noch Rosinen und andere Trockenfrüchte zu Süßigkeiten, so dass die auch dazu kommen.
An kleinen Geschenken findest du eine große Auswahl auf dem Adventskalender Post. Ich werde meinem 3-jährigen wahrscheinlich diese wiederverwendbaren Aufkleber* schenken und dem 1 1/2-jährigen ein paar Fingerfarben*.
Dann stellt sich natürlich noch die Frage, wie? Einfach in die Schuhe füllen? Meine Kinder haben noch so kleine Schuhe, dass ich wohl schon eine Mandarine ziemlich hinein quetschen müsste.
Ein paar Stockings* finde ich eine schöne Alternative, ich könnte sie bei uns hübsch ans Treppengeländer hängen. Sie sind zwar ziemlich groß, müssen aber ja nicht randvoll gemacht werden.
Oder wie wäre es einen Emaille Teller mit einem Porzellanstift zu verzieren? Zum Beispiel mit dem Namen des Kindes und ein paar Sternen. So hätte jedes Kind seinen festen Nikolaus-Teller, der jedes Jahr hervor geholt wird. Das könnte ich mir auch sehr schön vorstellen.
Was immer es auch wird, ich genieße es sehr, diese ganzen kleineren und größeren Traditionen für meine Familie zu finden und hoffe, du hast genauso viel Spaß daran!
*Disclaimer