Ausmisten mit KonMari hat einen entscheidenden Vorteil: wenn sich so viel angehäuft hat, dass man gar nicht weiß wie und wo man anfangen soll, hilft es sich an einer Methode zu orientieren, die Schritt für Schritt Anweisungen gibt.
Als ich anfing Marie Kondos Buch* über die KonMari Methode zu lesen, war ich sofort angefixt. Es war einer jener magischen Tage im letzten Frühjahr, an denen meine Jungs mich ungewöhnlich lange in Ruhe lesen ließen. Sie hatten gerade ihre Matschküche neu und waren selbst so vertieft in ihr Spiel, dass ich schon das halbe Buch durch hatte bevor jemand etwas von mir wollte. Ich weiß, es klingt unglaublich. Ich nahm das gleich als Zeichen war, dass ich tatsächlich auf etwas gestoßen war, was ich verfolgen sollte. Und das tat ich auch. Es war ein Langzeit-Projekt, aber inzwischen bin ich mit unserem gesamten Haus durch und bereit Fazit zu ziehen. Aber erst lass mich erklären, was die KonMari Methode eigentlich ist und wie sie funktioniert.
Wie geht Ausmisten mit KonMari?
- Der ganze Prozess beginnt damit, dass du dir deinen perfekten Lifestyle erträumst. Dazu gehört auch wie dein Zuhause aussehen soll, aber auch, was das für dich bedeutet. Wie bewegst du dich darin, was tust dort und wie möchtest du dich dabei fühlen. Marie Kondo betont immer wieder, dass das der Grundstein ist, den man für den Erfolg der ganzen Aufräum-Aktion legt. Und ich kann bestätigen, dass es extrem motivierend ist und wirklich Lust macht loszulegen.
Jede Kategorie und Unter-Kategorie wird einzeln und vollständig bearbeitet. Eine Auflistung aller Kategorien zum Abhaken findest du auf meiner KonMari-Liste im Shop. (Falls du den Happy Organizer oder den Happy Planner hast, ist die Liste auch mit enthalten.) So eine Liste fehlt nämlich in Marie Kondos Buch und ich habe sie nach den einzelnen Kapiteln und Beschreibungen angelegt.
Als erstes kommt beispielsweise die Unterkategorie “Oberteile” aus der Gesamtkategorie “Kleidung”. Das bedeutet, dass du alle Oberteile, die du besitzt auf dem Boden verteilst, so dass du sie alle sehen kannst. Das allein hat schon eine katharsische Wirkung, denn man merkt erstmal welche Unmengen man besitzt und wie absurd das eigentlich ist. Als nächstes wählst du aus, welche Teile du behalten möchtest.- Die Grundsatzfrage: Weckt dieses Teil Freude in mir? (Does it spark joy?)wirst du für jedes einzelne Teil deiner Besitztümer beantworten. Hört sich nach einer Menge Arbeit an? Ist es auch, aber ich finde, sie ist es wirklich wert. Am Anfang ist es gar nicht so einfach diese Frage immer zu beantworten, aber mit der Zeit findet man sich rein. Marie Kondo bietet in ihrem Buch außerdem jede Menge Hilfestellungen für die einzelnen Kategorien und Probleme, auf die man stoßen könnte.
- Den Dingen, die übrig bleiben ihren Platz geben. Und zwar einen Platz, nicht mehrere. So weißt du in Zukunft immer sofort wo etwas ist und musst nicht erst mehrere Möglichkeiten absuchen. Eine Traumvorstellung, nie mehr suchen!
Hat das Ausmisten mit KonMari für uns funktioniert?
Würde ich mein KonMari Projekt als erfolgreich bezeichnen? Auf jeden Fall! Obwohl es nicht alles erfüllt, was sie im Buch beschreibt. Das ist mir mit kleinen Kindern einfach nicht geglückt. Es gibt also immer noch noralgische Punkte in unserem Haus, die irgendwie immer wieder voll und chaotisch werden. Bei uns sind das zum Beispiel die Schubladen der Kommode im Wohnzimmer. Dort wird einfach alles reingestopft, was gerade irgendwo aufgeräumt werden soll. Irgendwann sind die Schubladen dann so voll, dass sie nicht mehr zu gehen und ich fange wieder von vorne an sie auszumisten. Aber da es in unserem Alltag oft um Katastrophenvermeidung geht, die sich nicht entspannt und überlegt machen lässt, bleibt mir nichts anderes übrig, als die Stopf-Schubladen zu akzeptieren. Auch hatte ich seit ich das Buch vor einem Jahr gelesen habe, kein einziges Mal die Zeit oder Muße meine Handtasche abends auszuräumen und die Dinge an ihren Platz stellen, so wie Marie Kondo das vorschlägt. Vielleicht werde ich dazu übergehen, wenn die Kinder aus dem Haus sind und mir mal langweilig sein sollte (was ist das???).
Noch so ein Punkt, der absolut nicht KonMari reform ist, sind Kinder allgemein. Die Dinge, die ihnen wichtig sind, lassen sich nicht ohne weiteres kategorisieren und aufräumen. Vieles, was ich ohne zwei mal darüber nachzudenken, als Müll einordnen würde, sind für sie wertvolle Schätze (Überraschungseier-Verpackungen, Klorollen, Stöcke, etc.). Wir haben eine Sammelkiste für solche Schätze, aber erstens quillt sie auch regelmäßig über und zweitens werden diese Schätze eigentlich immer herumgetragen und dann an Geheimverstecken deponiert. Mir bleibt also nichts anderes übrig als zu akzeptieren, dass ein gewisses Maß an Chaos zu unserem Leben dazu gehört und das ist auch gut so.
Warum ich KonMari trotzdem jedem von Herzen empfehlen würde? Weil es die pure Befreiung ist, sich von ungenutzten Altlasten zu befreien. Es fühlt sich schlicht und einfach toll an. Platz zu machen. Platz für Neues, aber auch Platz für Gedanken, Wünsche, Ziele, einen neuen Lebensabschnitt. Ich hatte das Gefühl, mein Kopf wird frei, ich kann leichter atmen und bin durchweg entspannter.
Und die systematische Herangehensweise hat mir unheimlich geholfen. So hat man nämlich viele kleine Teil-Erfolge und fühlt sich nicht von dem Gesamt-Projekt völlig überfordert, bevor man überhaupt angefangen hat. Und man weiß genau wo es weitergeht, wenn man wieder neue Kraft und ein freies Zeitfenster hat.
Juckt es dich auch schon in den Fingern den Winter herauszukehren und dein Zuhause richtig schön und frühlings-frisch zu machen? Dann schau dir doch mal Marie Kondos Buch* an, es ist extrem motivierend!
*Disclaimer
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Hallo liebe Tina,
vielen Dank für die Zusammenfassung zur KonMari Methode. Ich habe mir das Buch nun endlich bestellt und freue mich auf das Frühlingsprojekt. Zwar ist “Katastrophenvermeidung” bei uns auch ein alltägliches Thema und gerade der Küchentisch mutiert zwischenzeitlich zu Büro, Spielplatz oder Postarchiv, aber ich hoffe schwer auf ein freieres, entspanntes Gefühl! 😉
Viele Grüße aus dem Münchner Norden!
Christina
Liebe Christina, ich wünsch dir viel Erfolg damit! Bei mir hat es auch als Frühjahrsputz-Aktion angefangen und dann das ganze Jahr gedauert.. ha, ha! Aber es geht sicher auch schneller, wenn man dran bleibt 😉 Und es lohnt sich echt “unbeschwert” zu leben! Viel Spaß und liebe Grüße aus dem Münchner Süden!