Kann ich Hefe denn nicht selbst vermehren? fragte ich mich unlängst als ich zum zweiundzwanzigstens Mal vor dem leer geräumten Hefefach im Supermarkt stand. Hefe sind doch schließlich lebende Kulturen, also müsste man sie doch auch züchten können.
Glücklicher Weise bin ich bei meiner Recherche auf eine Lösung gestoßen wie man selbst Hefe vermehren kann. Und ich habe diese Methode selbst getestet und herausgefunden mit welchen Tricks man damit ein wunderbares Brot backen kann.
Zum Hefe vermehren brauchst du:
1/2 Würfel frische Hefe
100 ml Wasser
100 g Weizenmehl
15 g Zucker
Rühre die Hefe in 100 ml warmes Wasser ein bis sie sich aufgelöst hat. Dann gib Mehl und Zucker dazu und verrühre alles gut mit dem Mixer. Und jetzt braucht es etwas Geduld. Ich habe meine Mischung über Nacht bei Zimmertemperatur stehen lassen. Am nächsten Tag habe ich sie portionsweise abgefüllt und in den Kühlschrank gestellt. Ich habe dabei jeweils gut 40 g (also soviel wie ein ganzer Hefewürfel wiegt) in einen Becher gefüllt. Es wurden drei Becher mit dieser Menge.
Ich habe mit diesem Verfahren die Menge meiner Hefe also versechsfacht. Allerdings verwende ich von dieser selbst vermehrten Hefe die doppelte Menge für ein Brot, die ich sonst verwenden würde. Außerdem verdoppele ich auch die Geh-Zeit des Teigs.
Beim Hefe vermehren kam bei mir eine recht flüssige neue Hefe heraus. Aber das tat Funktion und Geschmack keinen Abbruch. Die Hefe hält sich gut verschlossen im Kühlschrank bis zu einer Woche und kann auch eingefroren werden.
Das Originalrezept findest du hier.
Hefe Vermehren und daraus Brot backen
Für das Brot brauchst du:
200 g Roggenmehl
150 g Dinkel-Vollkornmehl
150 g Weizenvollkornmehl
100 g Haferflocken
250 ml Buttermilch
250 ml warmes Wasser
40 g selbst vermehrte Hefe (oder 20 g frische, gekaufte Hefe)
2 TL Salz
1 TL Zucker
Viel Zeit!
Vermische die Mehlsorten, den Zucker, das Salz und die Haferflocken miteinander. Rühre die Hefe in das warme Wasser ein bis sie sich aufgelöst hat. Dann füge die Mischung zum Mehl dazu. Als letztes gibst du noch die Buttermilch dazu.
Das Ganze 15 Minuten von der Küchenmaschine auf niedriger Stufe kneten lassen. Oder ausdauernd selber kneten.
Jetzt muss der Teig (optimaler Weise) 2 Stunden an einem warmen Ort gehen.
Dann legst du eine Kastenform mit Backpapier aus und füllst den Teig ein. Jetzt darf er (optimaler Weise) nochmal zwei Stunden an einem warmen Ort gehen.
Das Brot wird für 22 Minuten bei 225° C Umluft gebacken, dann weitere 48 Minuten bei reduzierter Temperatur 170° C.
Wenn das Brot fertig ist, hole es möglichst bald aus der Form und ziehe das Backpapier von den Seiten ab. Sonst fängt es an zu schwitzen und bekommt keine schöne Kruste.
Wenn deine Zeit knapp ist, kannst du die Gehzeit auch etwas reduzieren. Achte aber darauf, dass das Brot sowohl in der Schüssel, als auch in der Form gehen kann.
Am besten gelingt mir das Brot, wenn ich den Teig morgens ansetze und das Brot bis nachmittags so vor sich hin geht, dann gebacken wird und abends ofenfrisch gegessen wird.
Inzwischen das Lieblingsbrot der ganzen Familie! Und Dank dem Hefe vermehren, können wir es weiterhin mehrmals pro Woche essen!
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